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Sucht

Sonntag, 27. März 2005

Schlafloses Sinnieren

Ich will nichts mehr spüren, will dieses Ostern nicht fühlen. Habe schon vor zweieinhalb Stunden zwei Schlaftabletten eingeworfen, um endlich zu entschlummern, der Zeit ein überbrückendes Schnippchen zu schlagen, um nichts mehr fühlen zu müssen.

Die Tabletten wirken nicht. Meine Wut, meine Enttäuschung, sie lassen mich nicht schlafen. Stattdessen fröne ich meiner Sucht: Stopfe Schokolade in mich hinein, fülle mich ab mit heißer Milch, die ich sonst der Kalorien wegen nie trinken würde, zumindest nicht in dieser Menge. Schlafen wäre definitiv besser gewesen als Fressen. Auch für den Körper.

Später kommt der unvermeidliche Gang zum Klo, ...

Habe ich mich schon je so einsam gefühlt, so verlassen?

Ich sehne mich nach dem Gefühl der Geborgenheit und der Zuwendung, die mir mein Freund, ohne dass ich jetzt deswegen hier über ihn schimpfen will, nicht geben kann.

Selbst wenn wir zusammen sind, habe ich das Gefühl, alleine zu sein. Er ist nicht bei mir. In Gedanken fort – und das, obwohl wir uns sowieso nur am Wochenende sehen. Schon bald zwei Jahre geht das jetzt so. Am Anfang war das alles ganz anders. Ich weiß nicht, wohin das uns verbindende Schöne von einst hin ist.

Ist Aufmerksamkeit ein zu hoher Anspruch?

Ich kann ihm nicht mehr Vertrauen, auch wenn er sagt, dass er mich liebt. Ich fühle es nicht mehr.

Aus dem jetzigen Streit will er Konsequenzen ziehen, meinte er. Ich denke, er wird seine Wohnung hier kündigen, um an seinem über 500 Kilometer entfernten Arbeitsort eine größere zu nehmen.

Jetzt sind Bananenchips dran, ... alles rein, rein, rein, ... vielleicht verdrängt die Nahrungsmenge den Kummer.

Ich kann nicht mehr. Wollte schon „HASS“ in meinen linken Unterarm ritzen, wollte Blut sehen, besann mich dann eines Besseren, schließlich steht morgen der „heile Welt“-Besuch bei meiner Oma an.

Kann nicht schon Dienstag sein? Die Arbeit würde ganz sicherlich ablenken.

Ob er mir noch vor Mittwoch erzählt, dass er sich mit einem Mädel trifft, die sich extra seinetwegen den Abend freihält? Ich bin gespannt, wie er es mir diesmal zu verkaufen sucht. Noch gestern hatte ich ihm einige Brücken gebaut, um mir davon zu berichten, doch vergebens.

Auf seiner Site fand ich einen Link zu seinem ICQ, bei dem vermerkt war, dass er an Frauen interessiert sei. Ich weiß, dass es diese Site schon vor unserer Bekanntschaft gab, doch selbst zu diesem Zeitpunkt befand er sich in einer Beziehung.

Und seine Ex? Wieso verheimlicht er mich vor ihr? Angeblich wüsste sie, dass es mich gäbe. Wieso gibt er ihr dann nicht die Festnetznummer hier, sondern nur an seinem Arbeitsort? Was spräche dagegen, wenn sie uns auf dem Festnetz anruft? Stattdessen nur Handytelefonate, bei denen sie nicht mitbekommen darf, dass ich anwesend bzw. in seiner Nähe bin.
Ich war die ganze Zeit (relativ) ruhig, habe mich zusammengerissen, weil ich wusste, dass er ihr versprochen hat, ihr bei ihrer Magisterarbeit zu helfen. Diese hat sie aber jetzt am Dienstag abgegeben. Wieso ruft sie noch immer an? Ich habe ihm zu glauben versucht, dass ihr Interesse an ihm nur der Arbeit wegen gewesen sei. Wenn sie in meinem Beisein anruft, geht er nicht ans Telefon. Erst vorgestern, ...

Ich bat ihn sie zurückzurufen. Er unterließ es. Warum nur?

Wieso hilft er einer Frau, die ihm bei der letzten persönlichen Zusammenkunft vor ca. 1,5 Jahren eine brennende Zigarette auf der Hand ausdrückte, einer Frau, die ihm schon seit achtzehn Monaten 1200 Euro schuldet, die sie angeblich für ihre „Hurendienste“ bekommen habe? Wieso bin ich unsichtbar? Wieso klärt er die Geschichte mit ihr nicht? Wieso schont er sie die ganze Zeit?

Vergangenen Juni hat er hier eine Wohnung gemietet, in der wir an den Wochenenden unsere gemeinsame Zeit verbringen. Darin steht noch immer ein Zimmer für mich frei, weil er darauf hofft, dass ich irgendwann einziehe, was ich unter diesen Umständen aber nicht kann.

Ich will ein Teil von unserem WIR sein, doch auch das spüre ich nicht.

So allmählich scheinen die Tabletten doch zu wirken ...

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Über mich:

Ich bin ein Frau, Mitte 30 (Stand März 2005), studiert, liiert (seit knapp zwei Jahren), kinderlos. Führe an anderer Stelle einen weiteren Blog, bei dem ich mich beim Schreiben, vornehmlich deshalb, weil Arbeitskollegen, die an ganz anderer Stelle als ich sitzen, meinen Blog entdeckt haben, nicht mehr frei fühle. Desweiteren möchte ich hier auch meine Gedanken äußern, die vielleicht manchmal mit mir durchgehen, gelegentlich auch falsch sein mögen, was ich, sollte sich das herausstellen, auch wieder korrigieren werde. Ich möchte mich nur frei äußern können, ohne dass es jemanden trifft, wenn er/sie es lesen würde, was nicht heißt, dass ich voreilig Schlüsse ziehen würde. Voreilige Gedanken schon eher, aber wie bereits gesagt, die bin ich nach Ablauf des Erlebens und dem Sichersein, ob sich Gedanken bewahrheitet haben oder nicht, auch zu korrigieren bereit. Ich hoffe einfach, hier wieder ein wenig mehr Ich sein zu können.

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