Stats by Net-Counter.net
 

Freitag, 1. April 2005

Der falsche Zeitpunkt?

Ich muss irgendetwas getan haben, was sein Interesse an mir hat abebben lassen. Zwischen früher und heute liegen Welten. Spreche ich ihn darauf an, meint er, dass nichts sei. Von einem Nichts, von einem „es ist alles in Ordnung“, sind wir aber wirklich ganz weit entfernt. Das bilde ich mir nicht ein.

Habe die vergangenen beiden Stunden geschlafen, mir das Telefon mit ans Bett genommen, weil ich dachte, dass wenn er ggf. anrufen würde, ich unmittelbar gesprächsbereit sei. Es erfolgte kein Anruf.

Klar ist das alleine betrachtet natürlich keinen Grund zur Besorgnis wert. Mittlerweile fragt er aber auch gar nicht mehr danach, wie mein Tag war. Die kleinen Telefonate zwischendurch sind auch schon längst kein Thema mehr, auch die Anzahl der gesandten SMS hat sich auf ein maximal zwei pro Tag reduziert.

Momentan ist er noch bis Dienstag krank geschrieben, was heißt, dass er seine Zeit (zwangsläufig) zu Hause verbringt. Seinen eigenen Worten zufolge füllt er die Stunden damit, entweder Video, TV oder DVD zu sehen oder etwas am PC (Websites zu basteln oder eigene Sites zu pflegen) zu machen Ich habe ihn ein paar Mal gefragt, ob ich aus der Ferne etwas für ihn tun könne, was er verneinte. Die 500 Kilometer zu ihm hoch fahren kann ich auch nicht, weil ich morgen arbeiten muss. Er war noch nie so distanziert. Früher fühlte ich, dass er darunter leidet, dass wir unter der Woche getrennt sind. Heute denke ich, dass er manchmal ganz froh darüber ist.

Und was die Inhalte unserer Telefonate betrifft: Er erzählt überhaupt nichts mehr. Er antwortet zwar auf meine Fragen, aber ansonsten kommt nichts, es sei denn, seine Eltern riefen ihn an, wozu er sich freiwillig äußern würde. Ich fühle mich ausgegrenzt, frage mich, was ich getan habe, das ihn zu so einem Verhalten drängt. Was ist es?

Wie gerne würde ich ihn jetzt anrufen, einfach seine Stimme hören, doch andererseits habe ich auch genau davor Angst. Ich will mich ihm nicht aufdrängen, will ihn nicht dazu nötigen, mit mir telefonieren zu müssen. Als ich vorhin – vor fünf Stunden - von der Arbeit kam, hatte ich ihn angerufen, um ihm mitzuteilen, dass ich jetzt zuhause sei. Schon da hatte ich das Gefühl, dass ich ihn störe, weshalb ich das Gespräch mit einem „ich lasse Dich lieber mal in Ruhe“ , worauf keine Bezugnahme erfolgte, auch recht kurz hielt. Seither warte ich hoffend darauf, dass ihn seine Sehnsucht nach mir vielleicht doch einmal zum Telefonhörer greifen lässt ...

Heute Morgen hat er das erste Mal das Frühstück als Grund dafür genommen, nicht mehr mit mir zu telefonieren. Vielleicht verfüge ich aber auch bloß über das Talent, immer zum falschen Zeitpunkt anzurufen.

Trackback URL:
https://einsam.twoday.net/stories/604506/modTrackback

Beginner - 1. Apr, 22:17

Nein aber

Männer sind manchmal so ignorant..glaub mir! Ich bin ja selbst einer - ich kann das also gut beurteilen.
Aber ich habe gelernt und so ein offenes Gespräch führt sicherlich manchmal zu Änderungen, diese Chance hatte ich leider nicht mehr.

einsam - 1. Apr, 23:55

Schade, ...

dass dein Lernen mit diesem Schmerz einhergehen muss.

So furchtbar es wahrscheinlich klingen mag - Du nimmst aus diesem Leid doch etwas Positives mit: Dass Du es beim nächsten Mal sicherlich nicht mehr so weit kommen lässt.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Über mich:

Ich bin ein Frau, Mitte 30 (Stand März 2005), studiert, liiert (seit knapp zwei Jahren), kinderlos. Führe an anderer Stelle einen weiteren Blog, bei dem ich mich beim Schreiben, vornehmlich deshalb, weil Arbeitskollegen, die an ganz anderer Stelle als ich sitzen, meinen Blog entdeckt haben, nicht mehr frei fühle. Desweiteren möchte ich hier auch meine Gedanken äußern, die vielleicht manchmal mit mir durchgehen, gelegentlich auch falsch sein mögen, was ich, sollte sich das herausstellen, auch wieder korrigieren werde. Ich möchte mich nur frei äußern können, ohne dass es jemanden trifft, wenn er/sie es lesen würde, was nicht heißt, dass ich voreilig Schlüsse ziehen würde. Voreilige Gedanken schon eher, aber wie bereits gesagt, die bin ich nach Ablauf des Erlebens und dem Sichersein, ob sich Gedanken bewahrheitet haben oder nicht, auch zu korrigieren bereit. Ich hoffe einfach, hier wieder ein wenig mehr Ich sein zu können.

Aktuelle Beiträge

Wochenend und Sonnenschein,...
Ich vermisse ihn. Er ist bis einschließlich Dienstag...
einsam - 3. Apr, 11:03
Schade, ...
dass dein Lernen mit diesem Schmerz einhergehen muss. So...
einsam - 1. Apr, 23:55
Nein aber
Männer sind manchmal so ignorant..glaub mir! Ich bin...
Beginner - 1. Apr, 22:17
Der falsche Zeitpunkt?
Ich muss irgendetwas getan haben, was sein Interesse...
einsam - 1. Apr, 22:03
Erstens kommt es anders,...
Verwunderlicherweise ist er heute Abend doch nicht...
einsam - 31. Mär, 02:19

Anzahl der Besucher

Stats by Net-Counter.net

Status

Online seit 6978 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

Credits

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page

twoday.net AGB


Mein Herzenblatt
Sucht
verletzt
Zweifel
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren